Jubiläum und neue Akzente: 20 Jahre „automobile welt eisenach“ feiern Eisenacher Automobilgeschichte
Das Automobilmuseum automobile welt eisenach blickt auf zwei Jahrzehnte bewegte Geschichte zurück und gibt umfassende Einblicke in die traditionsreiche Automobilproduktion der Stadt. Über verschiedene historische Phasen hinweg hat sich das Museum zu einem lebendigen Ort entwickelt, der nicht nur Technikgeschichte erlebbar macht, sondern auch innovativen Veranstaltungsraum bietet.
Seit dem 4. Juni 2005 präsentiert das Museum an jenem Standort Eisenachs, an dem 1898 der erste Wartburg-Motorwagen gefertigt wurde, die 127-jährige Automobiltradition der Stadt. Auf mehr als 2.000 Quadratmetern und über zwei Etagen wird die Geschichte des Eisenacher Automobilbaus chronologisch und thematisch aufbereitet. Neben der reinen Historie erhalten Besucher in verschiedenen Modulen wie einer nachempfundenen Dixi-Werkstatt oder einem Bereich zur Forschung und Entwicklung in der DDR einen lebendigen, praxisnahen Zugang zur Technik.
Die Ursprünge des Museums reichen bis ins Jahr 1967 zurück, als der VEB Automobilwerk Eisenach zunächst einen eigenen Ausstellungspavillon in der Wartburgallee einrichtete. Nach Angaben der Betreiber war das Interesse am sogenannten Wartburg-Pavillon bereits in den Anfangsjahren groß. Im Kontext der deutschen Teilung gehörte dieser zu den wenigen Orten in der DDR, an denen Automobilgeschichte öffentlich gezeigt wurde.
Nach der Wende und der Schließung des Automobilwerks stand die Zukunft des Museums auf der Kippe: Sowohl der Pavillon als auch zahlreiche Exponate drohten in den Besitz des Liquidators überzugehen. Laut Museum war es dem Verein Automobilmuseum e.V. zu verdanken, dass der Verkauf der Sammlung verhindert wurde. Der Verein organisierte den Weiterbetrieb, bis aufgrund von Restitutionsansprüchen der Pavillon aufgegeben werden musste. Zwischenzeitlich stellte die Wartburg-Sparkasse einen alternativen Ausstellungsraum bereit, der jedoch neun Jahre lang lediglich ein Provisorium bleiben sollte.
Die endgültige Standortfrage klärte sich, als die Stadt Eisenach das historische Industriegebäude O2 erwerben konnte. In diesem Kontext wurde das Haus ab 2005 unter dem Namen „automobile welt eisenach“ weiterentwickelt. Die Initiatoren beschrieben, dass eine private Stiftung durch Unterstützung von Partnern wie BMW, Opel und der Wartburg-Sparkasse gegründet wurde. Diese Konstruktion legte den Grundstein für eine dauerhafte Einrichtung und eine Übertragung der Trägerschaft von der Stadt an die Stiftung zum 1. April 2014.
In den folgenden zehn Jahren konnte das Museum seine Ausstellungsfläche erheblich erweitern und insgesamt 1,1 Millionen Euro in die wissenschaftliche Aufarbeitung der Eisenacher Automobilgeschichte investieren. Neben der Ausstellung werden ein Automobilarchiv und ein Ehrhardt-Saal für Veranstaltungen bereitgehalten. Das Museum sieht sich heute, gemeinsam mit seiner vereinseigenen Ostkantine, als attraktiven Treffpunkt nicht nur für Oldtimerfreunde, sondern für Automobilenthusiasten unterschiedlicher Marken.
Angaben des Museums zufolge wird mit einer verjüngten Geschäftsführung und professioneller wissenschaftlicher Leitung der Anspruch verfolgt, die Eisenacher Automobilgeschichte weiterhin lebendig zu halten und das Angebot kontinuierlich auszubauen.
Quelle: Pressemitteilung vom 4. Juni 2024
Foto: awe Eisenach
Veröffentlicht am 05.06.2025 11:06 von Christian Wolf, Redakteur
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