Baustart vorerst symbolisch: Wartburgarena markiert Neubeginn für Eisenachs Baukultur
In Eisenach startet ein ambitioniertes Bauprojekt: Die traditionsreiche ehemalige Produktionsstätte des Wartburgs wird zur modernen Wartburgarena umgestaltet. Die Initiative zielt darauf ab, das architektonische und kulturelle Erbe der Stadt zu bewahren und zugleich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Sport, Kultur und Tagungen zu schaffen.
Der symbolische Baustart wurde von Thüringens Infrastrukturminister Steffen Schütz beim Jahresempfang in Eisenach am 23. Mai 2025 gewürdigt. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung erfahre die geschichtsträchtige und identitätsstiftende Baukultur endlich die verdiente Wertschätzung, so gab der Minister zu verstehen. Mit der Wartburgarena entstehe in Eisenach ein multifunktionales Zentrum, dessen Nutzung weit über den Handball hinausreiche: Auch für den Schul- und Breitensport, Kongresse oder kulturelle Veranstaltungen werde das neue Gebäude geöffnet.
Für den Bau der Arena sind insgesamt rund 57 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt Eisenach habe dafür rund 35 Millionen Euro eingeworben, wobei das Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur mit 31,6 Millionen Euro den größten Teil der Fördersumme bereitstelle. Beteiligt seien zudem sechs Förderinstitutionen von Land, Bund und Europäischer Union. Gegenwärtig würden laut Angaben des Ministeriums die abschließenden förderrechtlichen Modalitäten geprüft, bevor der Baubeginn offiziell erfolgen könne. Minister Schütz bezeichnete das Projekt in diesem Zusammenhang als beispielloses Gemeinschaftswerk, das die breite Unterstützung zahlreicher Akteure verdeutliche.
Das unter dem Namen „O1“ bekannte Gebäude ist ein typischer Industriebau der 1930er-Jahre und symbolisiere nach Auffassung der Verantwortlichen den wirtschaftlichen Aufbruch in Eisenach jener Zeit. Minister Schütz betonte, dass die denkmalgeschützte Gebäudehülle und -struktur erhalten bleiben. Die Wartburgarena entstehe als „Haus im Haus“: Als moderner Neubau werde sie hinter der historischen Fassade eingefügt, wodurch die Historie der Stadt gewahrt und gleichzeitig ein neues Kapitel aufgeschlagen werde.
Im Hintergrund zur Geschichte des Ortes wurde erläutert, dass die „Fahrzeugfabrik Eisenach“ bereits 1896 entstanden sei. Entworfen wurde sie vom Eisenacher Architekten Georg Schroeder, dessen Nachkommen noch heute vor Ort im Baugewerbe tätig sind. Nach einer bewegten fast 100-jährigen Geschichte wurde am 10. April 1991 der letzte Wartburg produziert. Seit 1995 steht der Gebäudekomplex unter Denkmalschutz.
Mit der Transformation der ehemaligen Produktionsstätte zur modernen Arena verbinden die Verantwortlichen die Hoffnung auf eine nachhaltige Nutzung, die bestehende Traditionen bewahrt und Innovationen ermöglicht.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.5.2025
Foto: Christian Wolf/onblur.media GmbH
Veröffentlicht am 23.05.2025 14:21 von Christian Wolf, Redakteur
Aktualisiert: 23.05.2025 17:34
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