KI und Automatisierung: Wie das Opel-Werk in Eisenach seine Zukunft sichert
Das Opel-Werk in Eisenach setzt auf innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und gezielte Automatisierung, um Effizienz und Qualität zu steigern. Jörg Escher, Werksleiter seit Februar 2021, beschreibt in einem Interview, wie der Standort die Herausforderungen der Automobilbranche meistert und sich für die Zukunft aufstellt.
KI kommt in Eisenach vor allem in der Qualitätssicherung zum Einsatz. Anwendungen wie „Eagle Eye“ überprüfen Lackoberflächen auf Staubpartikel oder kleine Dellen, während in der Endmontage Systeme prüfen, ob Schrauben korrekt gesetzt wurden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Analyse von Produktionsdaten, die zukünftig mithilfe von KI priorisiert und automatisiert ausgewertet werden sollen. Dies ermöglicht gezielte Qualitätsprüfungen und verbessert den Produktionsprozess.
Die Automatisierung im Werk ist selektiv und wird dort eingesetzt, wo sie wirtschaftlich sinnvoll ist. So ist der Rohbau vollständig automatisiert, während in der Montage gezielt auf manuelle Flexibilität gesetzt wird. Laut Escher vermeidet dies hohe Anlaufverluste bei neuen Modellen und sichert einen kontinuierlichen Betrieb.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Standorts ist die flache Hierarchie und die enge Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Management. Escher betont, dass diese Struktur schnelle Entscheidungswege und eine direkte Kommunikation ermöglicht, was besonders in einem kleineren Werk wie Eisenach von Vorteil sei.
Langfristig sieht Escher großes Potenzial für das Werk. Faktoren wie Qualität, Flexibilität und Kosteneffizienz sind entscheidend, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Trotz Herausforderungen wie Corona und der Halbleiterkrise blickt der Werksleiter optimistisch in die Zukunft. Das neue Fahrzeugmodell des Werks habe positive Resonanz erhalten und schaffe eine stabile Basis für den weiteren Erfolg.
Jörg Escher ist seit 1993 bei Opel und bringt umfangreiche Erfahrung aus verschiedenen Führungspositionen mit. Seine Verbundenheit mit dem Werk Eisenach und seine internationale Expertise machen ihn zu einem wichtigen Faktor für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Standorts.
Quelle: Interview automobil-produktion.de vom 09.12.2024
Veröffentlicht am 09.12.2024 16:29 von Christian Wolf, Redakteur
Aktualisiert: 09.12.2024 19:14
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